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Kerstin is an ex logistics manager turned Red Cross executive volunteer. She loves horses, anything with chocolate in it and trees.
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Ende April fand in Belmopn die National Agriculture Show 2012 statt. Ich habe mich total drauf gefreut mal in der Hoffnung mal wieder “normale” Pferde zu sehen, nicht sowas wie die armen Viecher aus dem Tourism Village, an denen ich jeden Tag vorbeiziehe. Mein Kollege meinte die AG show waere “nichts besonderes” und “voller schreiender Kinder, viel Staub und betrunkene Leute”. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.
Ich war eingeteilt am Samstag beim Rot Kreuz Stand zu helfen. Also sind wir morgens bei bereits lauschigen 33 Grad angekommen, und haben unseren Stand in einem hinteren Teil des Gelaendes aufgebaut (direkt neben einem Grillmeister, einem Duengemittelhersteller und einer Unterwaescheverkaeuferin). Unser Platz war garnicht schlecht, auch, wenn wir nicht direkt an der Hauptroute waren. Es kamen dennoch viele Leute vorbei und fragten nach Informationen fuer Hurrikan Vobereitung, kostenlose Kondome, Info-Material ueber Dengue, H1N1 und Malaria usw. Und wie bei den anderen Events fanden besonders Lehrer unsere Poster zum Thema Hygiene, Krankheitsvermeidung und Wasser Sauberkeit toll und nahmen sie reichlich mit. Und wir hatten ein kleines Gewinnspiel – der Hauptpreis war ein Handy (!!). Telefon ist hier was ganz tolles, da fahren die Leute drauf ab. Aber wir hatten auch Sachen fuer Kinder zu verlosen, sowas wie Stofftiere und Spielzeug. Sie fanden es alle toll.
Das eigentlich Messegelaender hatte so ziemlich etwas von allem und fuer jeden zu bieten. Von verschiedenen Karussells (nein, ich bin nicht mehr mit dem Riesenrad gefahren!) zu ganz ganz ganz viel Essen (meistens Reis und Bohnen und Huehnchen), Getraenken (ja, je spaeter der Tag, desto betrunkener das Publikum) zu verschiedensten Arten von Verkaufsstaenden (von Unterwaesche bis lokalem Essig, von Duengemittel zu Hot Sauce/lokaler Tabasco und von lokalem Schmuck zu Telefonanbietern). Und hier kommt der Punkt, der mich nur verwundert: Die Telefonanbieter. Die zwei nationalen Telefonanbieter des Landes geben immer spezielle Angebote (zumindest glaubt das jeder) fuer solche Events raus. Und wenn man nicht mindestens 3 Stunden in einer Schlange vor dem Zelt des Anbieters seiners Wahl verbracht hat um “doppel-tripple” Gutschriften zu kriegen oder sich einfach mal beim Sachbearbeiter seiner Wahl ueber naechtliche Werbe-sms zu beschweren, dann war man nicht da gewesen. Tzz… Ich weiss nicht wie sie es machen, aber die Telefonanbieter haben wohl den groessten Run von den ueber 22,000 Besuchern der AG show.
Aber eines fand ich doch komisch: Die AG show ist in drei Teile unterteilt: Karusselle – Verkaufsstaende – Agriculture Teil. Und die wenigsten Leute kommen wirklich bis zum Agriculture Teil. Was echt schade ist, da dort doch wirklich eine gute Zusammenstellung von lokaler Agriculture zu sehen war. Dort hatten sie alles von Farm und Ranch Zubehoer (wozu hier auch schonmal ein Kanu oder Kayak gehoeren kann), einen Streichelzoo, lokale Fruechte und wie man sie anbaut, Tierschau-Wettbewerbe, Rodeo Wettbewerbe, Anbieter fuer Solar und Elektro Loesungen (insbesondere fuer die abgelegenen Orte interessant) und auch Wettbewerbe fuer den/die Farmer of the year (Maenner/Frauen/Jugend) – wirklich ein tolles Program.
Plus, lokale Rancher brachten ihre Tiere mit und stellten eine grosse Vielfaeltigkeit zur Schau. Die ueblichste Rinderrasse in Belize ist wohl “Nelore” und “Brahman” (die mit den lustigen Ohren und dem Buckel), aber es gab auch ein paar “Spezialrassen” wie das “Schweizer Braunvieh” und ein paar andere. In der Pferdeabteilung gab es einige schicke Vollblueter (ja, Pferderennen sind recht beliebt hier), Quarter und Paint Horses aber auch einige lokale Fohlen der Mennonite Community.
Und wo wir dabei sind.. es gibt auch nicht so schoene Bilder. Naemlich die, von den Pferden, die tatsaechlich geritten wurden. So ziemlich jeder konnte fuer kleines Geld eine Runde Reiten gehen. Allerdings nicht so wie mans bei uns vielleicht kennt – “Kind auf Pony – zwei Runden im Schritt und gut ist”. Nein, hier ist es so dass, primaer Jungs und Maenner, fuer ein Pferdchen bezahlen (wirklich kaum ein richtiges Pferd) und dann im vollen Galopp die (menschenueberfuellte) Wiese hoch und runter jagen. Was die duennen Beinchen halt her geben. Egal wie klein das Pferd oder wie heiss es ist. Ja, Gut und Nicht-so-Gut sind hier nah beieinander…
Insgesamt muss ich sagen hat das Ministry of Natural Resources and Agriculture Research and Development einen super Job gemacht dieses Schaubild Belizeanischer Agriculture zusammenzustellen. Ich wuenschte ich haette auch das Rodeo am Sonntag (mit Tonnen-Rennen etc.) noch sehen koennen…
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